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Interview der NNP mit Michael Schnatz

Kommunales

Am 23. November 2014 wird in der  Verbandsgemeinde Diez ein neuer Bürgermeister gewählt. Zwei Wochen vor der der Wahl führte die Nassauische Neue Presse ein Interview mit Michael Schnatz, Erster Beigeordneter der Verbandsgemeinde und Kandidat der SPD.

NNP: Warum möchten Sie Bürgermeister werden?

SCHNATZ: Weil mir unsere Heimat am Herzen liegt. Ich lebe gerne hier und möchte mich weiterhin dafür einsetzen, dass unsere Verbandsgemeinde erfolgreich bleibt und wir mit Optimismus in die Zukunft schauen können.

NNP: Wie kann die Verbandsgemeinde den Bürgern dienen?

SCHNATZ: Indem sie für die Menschen da ist: Eine Verbandsgemeinde für alle, von und mit allen.

NNP: Hat sich die Institution Verbandsgemeinde bewährt?

SCHNATZ: Ja, denn ohne die Institution Verbandsgemeinde wären eine Selbstverwaltung der Ortsgemeinden und eine bürgernahe Kommunalstruktur nicht möglich.

NNP: Wie stehen Sie dazu, wenn die Verbandsgemeinde Diez künftig mit einer Nachbar-VG fusionieren sollte?

SCHNATZ: Natürlich haben wir uns auch und besonders während der Freiwilligkeitsphase mit der Fragestellung intensiv beschäftigt. Allerdings: Weder das Gutachten zur Kommunal- und Verwaltungsreform, noch das Land gibt die Empfehlung zur Fusion mit einer Nachbarverbandsgemeinde. Doch wenn sich durch eine Fusion die Leistungsfähigkeit, die Wettbewerbsfähigkeit und die Verwaltungskraft der Verbandsgemeinden verbessern lassen, werden wir im Interesse einer bestmöglichen Daseinsvorsorge für die Bürger aktiv werden.

NNP: Was kann die Verbandsgemeinde tun, um die Tageseinsatzbereitschaft der Feuerwehren zu gewährleisten?

SCHNATZ: Das Sicherstellen der Tageseinsatzbereitschaft ist eine Daueraufgabe - bundesweit. Und es gibt kein Patentrezept. Es gilt, ein kluges und tragfähiges Organisationskonzept zu entwickeln, das vor allem den demografischen Wandel sowie veränderte Bedingungen auf dem Arbeitsmarkt berücksichtigt und das nur gemeinsam mit den Wehren erarbeitet werden kann. Zunächst aber ist eine genaue Analyse der Ist-Situation erforderlich. Auf diesen Weg habe ich mich gemeinsam mit der Wehrleitung begeben.

NNP: Braucht die Verbandsgemeinde Diez auch künftig einen hauptamtlichen Ersten Beigeordneten?

SCHNATZ: Bei unveränderter Organisations- und Personalstruktur der Verbandsgemeindeverwaltung ist die Frage mit einem klaren „Ja“ zu beantwortet.

NNP: In welchen Bereichen kann die Kooperation mit Nachbarregionen vorangetrieben werden?

SCHNATZ: Die Verbandsgemeinde Diez ist da bereits auf einem guten Weg. Wir sind Mitglied der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Limburg-Weilburg-Diez. Bei der Wasserversorgung kooperieren wir mit Katzenelnbogen, in der Abwasserbeseitigung mit den Nachbarn Katzenelnbogen und Montabaur und im LEADER-Prozess mit Bad Ems, Hahnstätten, Katzenelnbogen, Nassau und Nastätten sowie dem Landkreis Limburg-Weilburg. Zudem ist der gemeinsame Regionalentwicklungsprozess mit dem Nachbarn Montabaur ein interkommunales Modellprojekt des Landes Rheinland-Pfalz.

NNP: Ist es für Sie ein Problem, wenn die eigene Frau im Verbandsgemeinderat sitzt, während Sie als Bürgermeister die Sitzung leiten?

SCHNATZ: Nein. Die Situation erleben wir mitunter schon heute bei Ausschusssitzungen.

NNP: Wie kann die Politik reagieren, wenn die Bevölkerung immer älter wird?

SCHNATZ: Zum einen muss Politik den demografischen Wandel aktiv gestalten. Es gilt, auch weiterhin Lösungen und Dienstleistungen voranzutreiben, welche die Lebensqualität und die gesellschaftliche Teilhabe älterer Menschen verbessern. Zum anderen müssen wir noch kinder- und familienfreundlicher werden und dabei die unterschiedlichen Lebensrealitäten berücksichtigen. Und nicht zuletzt müssen wir alle Zuwanderung als Chance begreifen und Integration leben.

NNP: Bleiben die Grundschulen in Diez, Freiendiez, Holzappel und Birlenbach auf Dauer erhalten?

SCHNATZ: Die Schule im Dorf lassen - das ist mein Plädoyer für die Grundschulen in unserem ländlichen Raum. Und: In Rheinland-Pfalz erlaubt das Schulgesetz kleine Schulstandorte. Nach wie vor gilt „Kurze Beine, kurze Wege“ und so sind einzügige Grundschulen oder auch Grundschulen mit Kombiklassen möglich. Bei all diesen Möglichkeiten darf aber die pädagogische und fachliche Qualität im Interesse der Kinder nicht leiden.

 
 

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