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13. Dezember bis 19. Dezember 2021

Montag, 13. Dezember 2021
Montag. Bereits die Kalendereinträge für den heutigen Montag lassen erahnen, dass es ein überwiegend digitaler Arbeitstag sein wird. Und so ist dann auch tatsächlich. Der Arbeitstag startet um kurz nach fünf mit dem Bearbeiten digitaler Arbeiten und endet am Abend kurz nach 21.30 Uhr nach einer letzten Videokonferenz auch digital. Mit Ausnahme eines Präsenzgespräches am späten Vormittag finden alle weiteren Besprechungen, Meetings sowie die Sitzung des Kreisausschusses und die Mitgliederversammlung des Lahn-Taunus Tourismus e.V. im Videoformat statt. Daneben führe ich zahlreiche Telefonate und kommuniziere in Telefonkonferenzen mit verschiedenen Gesprächspartnerinnen und -partnern. Am Ende des Tages bin ich froh darüber, nicht noch länger auf den Bildschirm des iPads schauen zu müssen und dass morgen nicht wieder ein Video-Marathon ansteht.

Dienstag, 14. Dezember 2021
Nach nur drei Stunden Schlafen ist die Nacht auf Dienstag bereits kurz nach 2 Uhr vorbei. Unendlich viele Gedanken lassen mich nicht mehr einschlafen. Ich greife mir ein Buch und tatsächlich gelingt es mir beim Lesen, die in meinem Kopf umherschwirrenden Gedanken loszulassen und abzuschalten. Gut zweieinhalb Stunden später gehe ich gemeinsam mit meiner Frau eine Runde mit den Hunden und setze mich anschließend daheim an meinen Schreibtisch. Ich brauche einige Tassen Kaffee, um konzentriert digitalen Akten bearbeiten und meine heutigen Jours fixes vorzubereiten. Pünktlich um 8 Uhr geht es dann in der Louise-Seher-Straße mit den für einen Dienstag typischen Regelterminen weiter. Dabei stehen bis in die frühen Nachmittagsstunden die Tagesordnung der Ratssitzung, die Einführung des Rechnungsworkflow, das Dokumentenmanagementsystem, die Digitalisierung von Akten, ein digitaler Terminplaner für die ehrenamtlichen Bürgermeisterinnen und Bürgermeister, die Verwertung von Klärschlammerde sowie Personalangelegenheiten auf meiner Agenda. Darüber hinaus habe ich die schöne Aufgabe, einer Mitarbeiterin der Finanzverwaltung ihren unbefristeten Arbeitsvertrag überreichen und ihre Freude darüber sehen zu dürfen. Herzlichen Glückwunsch! Der Nachmittag und Abend gestalten sich dann überwiegend digital: Neben der wöchentlichen Videokonferenz mit dem Landrat und den Bürgermeisterkollegen der Verbandsgemeinden und der Stadt Lahnstein finden eine Reihe digitaler Abstimmungsgespräche und Informationsaustausche statt. Bevor ich dann in den Privat-Modus schalten kann, gilt es auch heute, die digitale Post und die Tagesakten zu bearbeiten.

Mittwoch, 15. Dezember 2021
Zur Wochenmitte erwartet mich erneut ein Marathontag. Bereits um halb vier in der Nacht sitze ich wieder am heimischen Schreibtisch. Lediglich vom Morgenspaziergang mit meiner Frau und den Hunden unterbrochen bearbeite ich bis gegen halb acht digitale Akten, bereite die zahlreichen Termine des heutigen Arbeitstages vor und entwickle mein Konzept für die morgen stattfindende Verbandsgemeinderatssitzung. Danach geht es ohne Pause weiter: Bis in die frühen Arbeitsstunden ist jede Minute mit Jours fixes, Informationsaustauschen, hausinternen Gesprächsterminen zu einem bunten Strauß an Themen, Team-Meetings und Telefonaten verplant. Reichlich Schreibtischarbeit ist noch zu erledigen, bevor ich nach Hause gehen und mir erschöpft von einem unendlich fordernden Tag das Bundesligaspiel meiner Eintracht gegen Borussia Mönchengladbach anschauen kann.

Donnerstag, 16. Dezember 2021
Was heute wieder alles in „unseren“ lokalen Zeitungen zu lesen war. Ich frage mich sehr ernsthaft, wie viel Behauptungen, Unterstellungen und unrichtige Darstellungen aus offenkundigem politischem Kalkül über Tageszeitungen verbreitet werden darf. Natürlich ist mir bewusst, dass durch große Schlagzeilen und scharfe Töne Aufmerksamkeit erzeugt werden kann. Und natürlich steht man als Bürgermeister in der Verantwortung und muss auch deshalb einiges aushalten. Aber muss man sich das alles wieder und wieder bieten lassen? Darf man nicht erwarten, dass im Interesse eines vollständigen Bildes auch „der Verantwortliche“ einmal gefragt wird und die Möglichkeit zu einem Statement hat? Eine pluralistische Gesellschaft lebt doch von unterschiedlichen Meinungen und Ansichten. Wir sollten Respekt vor ernstgemeinten Einwänden haben, wir sollten einander zuhören, wir sollten die Debatte suchen und wir sollten offen für Kritik und Widerspruch sein. Und deshalb ist es wichtig, dass man miteinander redet, Probleme dort anspricht wo sie wurzeln und wo sie gelöst werden können und nicht übereinander redet. Auch die Art, wie wir uns im Diskurs auseinandersetzen, ist entscheidend. Verständnis, Respekt und Vernunft und nicht öffentlicher Druck, Ideologie und Polarisierung, sollten unsere Begleiter auf dem Weg aus jeglicher Krise sein.

Freitag, 17. Dezember 2021
Kurz nach Mitternacht komme ich aus der Louise-Seher-Straße nach Hause. Nach der fordernden fünfeinhalbstündigen Ratssitzung hatte ich gehofft, in der Nacht einmal wieder etwas schlafen zu können. Leider ist es bei einer Hoffnung geblieben. Und so bin ich auch heute früh auf den Beinen. Nach dem Morgenspaziergang mit meiner Frau und den Hunden setze ich mich heute seit unendlich langer Zeit aber nicht daheim an den Schreibtisch. In der Verwaltung erwartet mich nach dem gestrigen Sitzungstag auch heute ein sehr abwechslungsreicher Arbeitstag, der aber überwiegend am Schreibtisch stattfindet. Hausinterne Besprechungen und Aktenarbeit stehen ebenso auf meiner To-Do-Liste wie die auch und besonders für freitags typischen administrativen Tätigkeiten eines Verwaltungschefs. Am frühen Nachmittag verlasse ich die Verwaltung und fahre nach Holzappel. Nach vielen Jahren des intensiven Bemühens findet heute in meiner Heimatgemeinde, dort, wo meine Eltern leben, der Spatenstich für einen Einkaufsmarkt statt. Das ist ein gutes Signal für Holzappel und die gesamte Region Esterau, weil sich durch den neuen REWE-Markt die Versorgung der Menschen deutlich verbessern wird. Herzlichen Glückwunsch! Den Investoren und dem Betreiber des künftigen Marktes gilt ein herzliches Dankeschön für den Mut, in dieser sehr herausfordernden Zeit ein solches Projekt zu realisieren. Ich nutze den Termin, um noch für eine viertel Stunde bei meinen Eltern vorbeizuschauen. Danach geht es geht es zurück nach Diez. Bevor ich am frühen Abend einen Arzttermin wahrnehme, setze ich mich noch einmal für eine gute Stunde an meinen Schreibtisch und kann alles das abschließen, was ich mir für heute vorgenommen hatte.

Samstag, 18. Dezember 2021
Samstag. Die Corona-Pandemie stellte und stellt unsere Gesellschaft auch weiterhin vor große Herausforderungen. Die gegenwärtige Situation und die seit Beginn der Pandemie einschränkenden Maßnahmen sind weiterhin beispiellos und waren sicherlich für niemanden in dieser Form überhaupt vorstellbar. Und die Einschnitte in unseren gewohnten Lebensstil werden noch eine Weile andauern. Gerade in dieser Zeit war und ist es schön zu erleben, dass Menschen Außergewöhnliches leisten, um ihren Mitmenschen zu helfen und damit menschlich zu handeln. Das sind Zeichen, die mir Zuversicht geben, dass wir aus der Krise heraus zu einem Zusammenleben finden können, das reifer ist, als unser Zusammenleben von gestern. Wir haben es selbst in der Hand, das über die Jahrzehnte fragil gewordene Verhältnis zwischen dem Eigeninteresse und der Verantwortung für das Gemeinwohl wieder tragfähig auszutarieren. Und damit das gelingen kann, muss jede und jeder Einzelne das eigene Werteverständnis überdenken. Die vielen Engagierten haben mit ihren Ideen, ihrer Kreativität und ihrem Tun einen wesentlichen Beitrag geleistet, dass Menschen sich in einem neuen, veränderten Alltag bewegen konnten und das Infektionsrisiko beim Gestalten des persönlichen und gesellschaftlichen Lebens möglichst gering zu halten. Außergewöhnliches leisten, um sich gegenseitig zu helfen und zu unterstützen, das verdient höchste Anerkennung und Wertschätzung. Ein von Herzen kommendes Dankeschön für das Herzblut, für das Miteinander und das Füreinander!

Sonntag, 19. Dezember 2021
Sonntag. Der vierte Advent. Jeden Sonntag wird eine Kerze mehr angezündet am Adventskranz. Und mit jeder Kerze wird es ein wenig heller. Heute leuchten alle vier Kerzen. Und es ist nicht mehr weit bis zum Wunder der Heiligen Nacht, wenn nach Friedrich von Bodelschwingh (1831-1910) „in die Dunkelheit der Erde die helle Sonne scheint“.

 
 

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