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01. November bis 07. November 2021

Montag, 01. November 2021
Allerheiligen. Dieser sehr alte katholische Feiertag ist in unserem Bundesland zudem ein gesetzlicher Feiertag. Ich habe den Tag über keine öffentlichen beruflichen Termine wahrzunehmen. Dennoch gibt es einiges zu erledigen. Während ich mich bis in den Mittag hinein mit privaten Aufgaben befasse, die wegen meines prallgefüllten Terminkalenders der vergangenen Wochen und Monate zu Hause liegen geblieben sind, setze ich mich am Nachmittag an den Schreibtisch und bearbeite quasi im Homeoffice dienstliche Themen. Das führt zu einer Nachricht in meinem Posteingang, ob da (noch) jemand an Feiertagen nicht die Finger vom Rechner lassen kann. Die Frage ist es wert, über sie nachzudenken. Ich komme zu dem Schluss, dass auch an Feiertagen das eine und das andere erledigt werden muss, damit der Einstieg in die neue und kurze Woche, bei der das gleiche Pensum wie in einer Woche ohne Feiertag zu leisten ist, mit freiem Kopf deutlich angenehmer ist.

Dienstag, 02. November 2021
Heute stellt das Land die Kernpunkte der ab dem kommenden Montag geltenden 27. Corona-Bekämpfungsverordnung vor. Viele der bisherigen Corona-Regeln bleiben unverändert. Maßgeblich bleibt das geltende Corona-Warnsystem. Ein allgemeiner Lockdown ist weiterhin nicht vorgesehen. Einschränkungen durch eine höhere Warnstufe betreffen ungeimpfte Menschen. In der neuen Corona-Bekämpfungsverordnung entfällt die Kontaktbeschränkung im öffentlichen Raum. Zudem entfällt die Personenbegrenzung in öffentlichen Gebäuden und Geschäften. Auch im Freien sieht die neue Verordnung weniger Beschränkungen vor. So werden Veranstaltungen ohne Abstandsregeln, Kontaktdatenerfassung und Maskenpflicht erlaubt. Hiervon ausgenommen sind die Veranstaltungen, für die Eintrittskarten verkauft und bei denen die Besucherinnen und Besucher feste Plätze einnehmen. Entsprechend der Warnstufe gilt dort eine Obergrenze von nicht-geimpften und nicht-genesenen Menschen. Damit steht maskenfreien und abstandslosen Martinsumzügen und Weihnachtsmärkten nichts im Weg. Für Veranstaltungen im Innenbereich, Besuche der Innengastronomie und Amateursport in Hallen gelten die Regeln der 26. Corona-Verordnung weiterhin, also die 2G+-Regel. Das heißt: Besucherinnen und Besucher müssen also geimpft, genesen oder getestet sein. Neben den unveränderten Corona-Regeln und den dargestellten Lockerungen enthält die 27. Corona-Bekämpfungsverordnung weitere Kernpunkte. Für alle Menschen, die in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen arbeiten, gilt die 3G-Regel, was bedeutet, dass diejenigen, die nicht geimpft oder genesen sind, täglich mit einem Coronatest den Nachweis erbringen müssen, nicht infiziert zu sein. Zudem wird das Angebot für die sogenannte Booster- und Auffrischungsimpfung ausgeweitet. Dazu wird die Anzahl der Impfbusse mit ihrem niedrigschwelligen Angebot verdoppelt und ab Mitte November Impfstellen an zehn Krankenhäusern in Rheinland-Pfalz eröffnet.

Mittwoch, 03. November 2021
Mittwoch. Ein Arbeitstag, der vom frühen Morgen bis in den Abend hinein keinen Raum für Pausen lässt. Während am Vormittag ein Regeltermin in Präsenz auf den nächsten folgt, geht es am Nachmittag mit einer Vielzahl Telefonaten und Besprechungen im virtuellen Format weiter. In einer Informationskonferenz für kommunale Gläubiger der Greensill Bank AG mit dem Insolvenzverwalter berichtet Herr Dr. Frege den Teilnehmerinnen und Teilnehmern zum Stand des Verfahrens und gibt einen Ausblick auf die kommenden Monate. Nach dem Erledigen der täglichen administrativen Tätigkeiten eines Verwaltungschefs findet am frühen Abend erneut ein digitaler Event statt, nämlich die Vorstellung der Studie „Zukunftsfeste Innenstädte“. Die Ergebnisse der Studie untermauern auch unsere Gedanken und Ansätze, die Nutzungsvielfalt in den Innenstädten zu stärken und neue Konzepte für die Standorte zu entwickeln. Eine gute Zusammenfassung ist die Aussage, dass die Innenstadt der Zukunft vor allem zwei Sichtweisen vereint: Sämtliche Entwicklungen stellen den Menschen und dessen Bedürfnisse in den Vordergrund – „die“ Innenstadt ist im besten Sinne menschenzentriert. Zudem verfolgt sie das Paradigma einer resilienten Stadt und vereint auf kleinem Raum Naturnähe und Kommerz, Vielfalt und Besonderes sowie eine Kombination aus Planung und Unvorhergesehenem.

Donnerstag, 04. November 2021
Donnerstag. Ohne dass ich wirklich geschlafen habe, bin ich bereits um kurz vor vier wieder auf den Beinen. Wach und zugleich unendlich müde sitze mit einer Tasse Kaffee zunächst daheim am Schreibtisch, um anschließend in der Louise-Seher-Straße die internen Termine des heutigen Tages wahrzunehmen. Mit vielen Tassen Kaffee gelingt es, die vielen internen Besprechungen sowie die dreistündige Gesprächsrunde zu dem im Kontext der Verwaltungsdigitalisierung einzuführenden Dokumentenmanagementsystem konzentriert wahrzunehmen. Darüber findet am Nachmittag eine von der Stadt Monheim ausgerichtete Videokonferenz mit den Greensill-geschädigten Kommunen statt. Erst kurz vor dem letzten Abendtermin komme ich dazu, meine heutige Korrespondenz und einige konzeptionelle Aufgaben für den morgigen Freitag zu erledigen. Als ich gegen 22 Uhr zu Hause bin, merke ich erst, wie müde ich bin. Und dennoch liege ich noch lange wach, weil meine Gedanken darum kreisen, wie eng im Amt eines Bürgermeisters positive Erfahrungen und Ärger sowie Enttäuschungen beieinander liegen.

Freitag, 05. November 2021
Der Freitag ist ein Arbeitstag mit einer Reihe Besprechungen. internen Rücksprachen und Vor-Ort-Terminen zu einer breiten Palette in meinem Dezernat angesiedelter Aufgaben und Themen. Auch und besonders Strategieüberlegungen, Bauleitplanverfahren, vertragliche Angelegenheiten und Fragestellungen rund um einen potenziellen Event stehen dabei im Fokus. Aktenarbeit und die auch und besonders für freitags typischen administrativen Tätigkeiten eines Verwaltungschefs stehen am frühen Nachmittag auf meiner To-Do-Liste, bevor ich mir im Anschluss noch einmal ausführlich Zeit für Leistungsbeurteilungen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern nehme. In der Ruhe des Nachmittags ist es möglich, genau zu reflektieren und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter anhand klar nachvollziehbarer Fakten zu sehen und zu bewerten. Danach habe ich noch einen zweistündigen Außer-Haus-Termin in Diez wahrzunehmen bevor ich am Abend gemeinsam mit meinem Sohn Sperrmüll für die morgige Abholung bereitstelle.

Samstag, 06. November 2021
Ich hatte gehofft, in der Nacht einmal wieder etwas schlafen zu können. Leider ist es bei einer Hoffnung geblieben. Und so bin ich auch heute früh auf den Beinen, erledige zunächst in der vergangenen Woche liegengebliebene private Angelegenheiten, um im Anschluss am Schreibtisch meine digitale Post und gestern mit heim genommenen Akten und Vorgänge zu bearbeiten. Nach etwa drei Stunden schließe ich die letzte Akte und fahr in den Diezer Oberwald. Unser Lionsclub Diez Oranien setzt dort sein Engagement Nachhaltigkeit fort und pflanzt von Revierförster Johannes Betz fachlich begleitet erneut Bäume. Elsbeere und Maronen bringen unsere Clubmitglieder und Familienangehörige heute in die Walderde und wir hoffen, dass sie mit den in den vergangenen Jahren bereits gepflanzten Bäumen zu einem hoffentlich dem extremer werdenden Klima standhaltenden Mischwald heranwachsen. Die Bäume haben wir an Baumpaten verkauft – 10 Euro fließen in unser Aufforstungsprojekt, 10 Euro gehen an ein Aufforstungsprojekt im Ahrtal und 5 Euro werden wir für weitere soziale und nachhaltige Projekte in unserer Region verwenden. Der Tag im Wald und das gemeinsame Wirken tun unendlich gut. Meine Reflektion der vergangenen Woche wird mit den Worten „Bäume sind offensichtlich vernünftiger als wir, sie streben immer nach dem Licht.“ der deutschen Lyrikerin Anke Maggauer-Kirsche gut beschrieben.

Sonntag, 07. November 2021
Sonntag. Keine dienstlichen Verpflichtungen. Insofern kann ich mir den Sonntag nach der auch heute erforderlichen Schreibtischarbeit und der Vorbereitung in den nächsten Tagen stattfindender Termine und Besprechungen bis zu einem ehrenamtlichen am Nachmittag frei einteilen. Und am frühen Abend besuchen meine Frau und ich das SoTheater Diez und schauen uns das Stück „Der Kirschgarten“ von Anton Tschechow an. Der Kirschgarten, ebenso schön wie nutzlos, steht symbolisch für den Untergang einer inzwischen zerfressenen Gesellschaftsstruktur. Unter der Regie von Monika Herwig findet das Stück auch seinen Bezug zur Gegenwart. Denn auch unsere heutige Welt steht vor großen Wandeln, denen wir uns stellen müssen. Und es stellt sich die Frage, ob wir uns anpassen können oder es wie Andrejewna machen, die so lange die Augen vor der Wirklichkeit verschließt, bis diese sie einholt. Wir genießen eine tolle Inszenierung, die erneut an einem für Theateraufführungen ungewöhnlichen Ort, nämlich im Verkaufsraum des Autohauses von Georg Spies stattfindet. Ein schöner Ausklang eines intensiven und schönen Wochenendes.

 
 

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