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30. Juli bis 05. August 2018

Montag, 30. Juli 2018
Der erste Arbeitstag der Woche beginnt bereits um viertel vor sechs daheim im Arbeitszimmer. Knapp eineinhalb Stunden später schalte ich mein Tablet aus und mache ich auf den Weg in die Verwaltung. Nach den montäglichen Meetings und Jours fixes stehen bis zum frühen Nachmittag hinein interne Gespräche mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, Telefonate und Akten, Akten und Akten im Mittelpunkt. Im Anschluss setze ich meinen Dialog mit den Unternehmen in der Verbandsgemeinde fort: Gemeinsam mit der Wirtschaftsförderin bin ich heute bei der Dengensha Europe im Diezer Industrie- und Gewerbegebiet zu Gast. Das Unternehmen ist die die europäische Vertriebs- und Service-Niederlassung der 1935 in Japan gegründeten Dengensha Manufacturing Co Ltd. und bietet eines der umfassendsten Sortimente an automatischen Zuführeinheiten für Schweißmuttern, Schweißschrauben und Schweißbolzen sowie Widerstandsschweißprodukten. Nach einem sehr interessanten Gespräch mit Geschäftsführer Mark Burkhardt warten in der Verwaltung bereits zahlreiche Mappen mit Vorgängen, die zu bearbeiten und zu unterzeichnen sind. Und schließlich beginnen gegen 16 Uhr Gespräche zum Abschluss eines Nutzungsvertrages und der entsprechenden Konditionen.

Dienstag, 31. Juli 2018
Auch der heutige Arbeitstag beginnt bereits vor sechs Uhr. Bei noch angenehmen Temperaturen erledige ich daheim in meinem Arbeitszimmer administrative Aufgaben und bearbeite einige Vorgänge, bevor ab 8 Uhr in der Verwaltung ein Gesprächstermin auf den nächsten folgt und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sich die Klinke meiner Bürotür in die Hand geben: Gesprächen mit der Mitarbeiterin unserer Zentralen Servicestelle für Rat, Ausschüsse und Beiräte und dem Leiter des Sozialbereiches folgt ein langes und intensives Gespräch mit der Leiterin der Pestalozzischule. Im Anschluss stehen der Informationsaustausch zu einem Termin des Gutachterausschusses und Rücksprachen mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an. Während der Mittagszeit erledige ich meine heutige Korrespondenz und bearbeite die Tagesakten, um im Anschluss gemeinsam mit der Wirtschaftsförderin das Altendiezer Unternehmen Formen- und Modellbau Busch zu besuchen. Das 1973 von Gerhard Busch gegründete Unternehmen ist vor zwei Jahren aus der Oberscheidstraße in das Gewerbegebiet Petersfeld umgezogen und verfügt heute über ein Produktportfolio, das Schäum-Formen genauso umfasst wie Prototypen und Modellbau in Uriol, Holz, Guss und Aluminium. Schön zu sehen und wichtig für die insgesamt 13 Mitarbeiter ist, dass der Firmengründer schon vor geraumer Zeit den Grundstein für eine Fortführung des Unternehmens durch seinen Neffen Christian Busch gelegt hat.   Die Modernisierung und Umgestaltung des Bürgerbüros und die damit einhergehenden Möglichkeiten organisatorischer Veränderungen und Verbesserungen für die Bürger und die Mitarbeiter rücken näher. Doch zunächst sind noch Detailplanungen zu erarbeiten, der Zeitplan für die Maßnahme zu konkretisieren und eine Vielzahl an Gesprächen erforderlich. Doch zunächst sind noch Detailplanungen zu erarbeiten, der Zeitplan für die Maßnahme zu konkretisieren und eine Vielzahl an Gesprächen erforderlich. Aus einem sich anschließenden internen Gesprächstermin heraus ergibt sich, dass ich am frühen Abend umdisponieren muss und wegen eines sehr kurzfristigen Erfordernisses einen seit längerem feststehenden Termin beim Verkehrsverbund Rhein-Mosel in Koblenz nicht wahrnehmen kann. Das macht keine Freude, lässt sich aber nicht vermeiden.

Mittwoch, 01. August 2018
Ein Auszug meiner heutigen Termine

  • 07.30 Uhr: Begrüßung der neuen Auszubildenden
  • 08.00 Uhr: Wöchentliches Meeting mit dem Team des Regionalmanagements der Lokalen Aktionsgemeinschaft Lahn-Taunus
  • 09.00 Uhr: Jour fixe mit der Wirtschaftsförderin
  • 09.30 Uhr: Rücksprachen mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
  • 10.30 Uhr: Jour fixe mit meinem für Öffentlichkeitsarbeit zuständigen Mitarbeiter
  • 11.00 Uhr: Jour fixe mit der Leiter des Fachbereichs Planen, Bauen, Wirtschaftsförderung
  • 13.30 Uhr: Besprechung mit der Leiterin des Personalbüros
  • 14.30 Uhr: Projektbesprechung
  • 15.00 Uhr: Informationsgespräch mit einem Dienstleistungsunternehmen
  • 16.00 Uhr: Koordinierungsgespräch
  • 17.00 Uhr: Administrative Tätigkeiten

Die Themen des 11-Uhr-Termins sind derart vielfältig, dass wir fast zweieinhalb Stunden zusammensitzen. Das für die Mittagszeit vorgesehene Erledigen administrativer Aufgaben muss ich insofern an den letzten Besprechungstermin anhängen.

Donnerstag, 02. August 2018
Donnerstag. Die noch angenehme Temperatur der frühen Morgenstunden nutze ich, um den Arbeitstag daheim in meinem Arbeitszimmer zu beginnen. Nach einer guten Stunde am Tablet mache ich mich auf den Weg zur Verbandsgemeindeverwaltung. Neben einer Vielzahl unterschiedlicher Themen und Aufgaben, die ich heute in zahlreichen internen Gesprächen zu erörtern, abzustimmen und zu entscheiden habe, steht heute sicherlich der gemeinsame Termin mit den Frauen und Männern im Mittelpunkt, die in unseren Grundschulen die Hausaufgabenbetreuung und die Nachmittagsbetreuung übernehmen oder als Küchenhilfen beschäftigt sind. Ich freue mich sehr darüber, dass ich nach der Neuorganisation heute im Großen Sitzungssaal der Verwaltung die Arbeitsverträge überreichen kann und mit diesem Termin auch meine Anerkennung und Wertschätzung zum Ausdruck bringen kann.

Freitag, 03. August 2018
Freitag. Und weil ich bei den vorhergesagten Temperaturen heute einmal früh daheim sein möchte, beginne ich meinen Arbeitstag auch heute wieder gegen halb sechs daheim am Schreibtisch. Nach rund zwei Stunden setze ich den Arbeitstag in der Verbandsgemeindeverwaltung fort. Hier stehen heute neben einem Arbeitsgespräch mit Vorstandsmitgliedern des Golfclubs Eschhofen und einem Gesprächstermin mit Bürgerinnen und Bürgern aus Diez Telefonate, interne Gespräche mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und die für freitags typischen administrativen Aufgaben eines Verwaltungschefs auf meiner Agenda. Nachdem alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sich ins Wochenende verabschiedet haben, nutze ich die Ruhe im Haus, um meine Korrespondenz zu erledigen und Akten zu studieren. Beim Verlassen der Verwaltung am späten Nachmittag nehme ich einmal wieder zahlreiche Akten und Vorgänge mit nach Hause, die ich morgen oder am Sonntag zu bearbeiten beabsichtige. Nach, um es positiv zu formulieren, „interessanten Begegnungen“ am Vormittag, begleitet mich auf dem Nachhauseweg darüber hinaus ein Wunsch, der sich zusammenfassen lässt: erst einmal Situationen, Notwendigkeiten und sich selbst reflektieren und dann miteinander reden, anstatt wütende E-Mails schreiben.

Samstag, 04. August 2018
Samstag. Und weil heute Vormittag keine dienstlichen Termine und Verpflichtungen anstehen, kann ich den Tag gemeinsam mit meiner Frau langsam und mit einem ausgiebigen Frühstück angehen. Nachdem ich die in der vergangenen Woche liegengebliebenen privaten Angelegenheiten erledigt habe, steht für rund drei Stunden Büroarbeit auf meinem Programm. Am Abend bin ich gemeinsam dann mit meiner Frau Gast beim Festkommers des TuS Langenscheid, der sein 125-jähriges Jubiläum feiert. Ich gratuliere im Namen der Verbandsgemeinde Diez und Ihrer Gremien sowie persönlich sehr herzlich zu diesem Geburtstag und würdige in meinem Grußwort das Engagement all derjenigen, die in den vergangenen 125 Jahren über den Sport und das Miteinander im Verein Menschen ein Stück Heimat gegeben haben und dies heute tun. Und genau das ist auch heute Abend wieder ersichtlich. Sport führt Menschen zusammen, knüpft neue Bande und verbindet Jung und Alt. Ein sympathischer und vergnüglicher Abend mit vielen interessanten Menschen und guten Gesprächen. Herzlichen Glückwunsch! Im Anschluss lassen wir den hochsommerlichen Samstag bei einer Feier von Freunden in Altendiez ausklingen.

Sonntag, 05. August 2018
Nach zweieinhalb Stunden daheim am Schreibtisch fahre ich am späten Vormittag nach Hofheim am Taunus. Als ich nach gut drei Stunden wieder zurück in Diez bin, entscheide ich mit Blick auf das heiße Sommerwetter für Schatten und kühle Räume und damit gegen eine (Weiter)Fahrt zur Plätzer Mühle, wo heute das Sommerfest der Kreishandwerkerschaft Rhein-Lahn stattfindet. Das gibt mir die Möglichkeit, über ein Phänomen nachzudenken, das ich im Laufe der vergangene Woche sehr beschäftigt hat. Ich weiß nicht woran es liegt, dass ich auch und besonders in den ersten Tagen dieser Woche den Eindruck gewinnen muss, dass es Menschen gibt, die eine latente Unzufriedenheit in sich tragen. Hat dies damit zu tun, dass wir immer häufiger das Gefühl haben, dass das, was wir tun, nicht genug ist? Dass wir zu viel von uns selbst erwarten? Oder dass wir uns ständig mit anderen vergleichen? In seinem Buch „Leben als Konsum“ beschreibt der Soziologe Zygmunt Bauman den Wandel unserer Gesellschaft und spricht davon, dass wir in einer Konsumgesellschaft leben würden, die darauf aus ist, materielle Bedürfnisse sofort zu befriedigen. Daraus resultiere, dass sich der Vorrat an Produkten schnell erschöpfe, die Menschen nie zufrieden seien und ständig mehr konsumieren wollen, um sich vollständig zu fühlen. Demnach stellt ein Großteil der allgemeinen Unzufriedenheit sich ein gesellschaftliches Thema dar: Wir verbringen unser Leben damit, uns Neues zu wünschen und sobald wir das haben, wollen wir schon wieder Neues. Alles Neue erzeugt wieder ein (neues) Bedürfnis. Und natürlich ist Unzufriedenheit auch im Menschen selbst begründet – bei der einen mehr und bei dem anderen weniger. Gerade im beruflichen Umfeld stehen mit Neid und dem sich miteinander vergleichen zwei häufig erkennbare Tendenzen im Zusammenhang mit der persönlichen Unzufriedenheit. Warum werden die befördert und ich nicht? Warum bin ich nicht für die neu gebildete Projektgruppe vorgesehen? Warum sind die formalen persönlichen Anforderungen und die Kompetenzen bei einer Stellenausschreibung gerade so formuliert? Auf diese und andere Fragen gibt es auch immer Antworten. Diese erhält man aber nur dann, wenn sie der oder dem Richtigen gestellt werden. Eigene Meinungen, Interpretationen in einer Vielzahl „persönlicher“ Gespräche sind da eher wenig zielführend. Spannungen entstehen auch und besonders aus unausgesprochenen Erwartungen Vielleicht sollten oder müssen wir, die wir uns sehr intensiv mit uns selbst befassen und dabei sehr sensibel auf vieles und viele hören, wieder lernen, einmal eine Weile unzufrieden zu sein, den Lauf durchbrechen, ständig mehr konsumieren zu wollen, um sich vollständig zu fühlen. Sich reflektieren und bewusst den Kontakt suchen und kommunizieren – miteinander statt übereinander. Es könnte vieles sehr viel einfacher ein.

 
 

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