Header-Bild

www.michael-schnatz.de

09. März bis 15. März 2020

Montag, 09. März 2020
Montag. Der Arbeitstag beginnt für mich gegen viertel vor sechs daheim am Schreibtisch bei einer Tasse Kaffee. Ich rufe am Tablet meine Nachrichten, und beantworte eine Vielzahl von E-Mails und bearbeite digitale Akten. Eineinhalb Stunden später sitze ich im Auto und fahre ins Kreishaus nach Bad Ems. Nach einer internen Vorbesprechung in der Kreistagsfraktion findet im großen Sitzungssaal zunächst die gemeinsame Sitzung von Kreisausschuss und Schulträgerausschuss statt. Einziger Tagesordnungspunkt der gemeinsamen Sitzung ist das Bildungskonzept Rhein-Lahn, das wir intensiv und engagiert rund zwei Stunden beraten. Im Anschluss geht es mit der Sitzung des Kreisausschusses weiter. Im Mittelpunkt der Sitzung stehen die Modernisierung der Jugendherberge Bad Ems, Auftragsvergaben, Personalangelegenheiten und die Information zum aktuellen Sachstand über den Coronavirus (SARS-CoV-2). Am frühen Nachmittag bin ich zurück in Diez und führe bis in die gegen 16 Uhr zahlreiche Gespräche. Im Anschluss geht es erneut nach Bad Ems. Der Rhein-Lahn-Kreis und die Zukunftsinitiative Rheinland-Pfalz haben zu einem Kulturforum ins Kreishaus eingeladen. Regionale Kultur und Standortentwicklung sind nachweislich eng miteinander verbunden. Denn dort, wo sich Kulturregionen erfolgreich entwickelt haben, entfalten sie neue gesellschaftliche und wirtschaftliche Dynamiken und bauen Verbundenheit und Identität auf. Ein interessanter Abend mit vielen Einblicken und Erkenntnissen. Gegen halb acht am Abend bin ich wieder zurück in Diez und bearbeite noch die Tagesakten, bevor ich meinen Arbeitstag beende.

Dienstag, 10. März 2020
Ein typischer Dienstagvormittag. Und so liegt der Schwerpunkt bis zum Mittag auf den für dienstags üblichen Jours fixes. Über die Mittagszeit lese und bearbeite ich die Tagesakten, um mich danach in Rücksprachen mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern abzustimmen. Am Nachmittag fahre ich in meine Heimatgemeinde nach Holzappel. Mit der Entscheidung des Gemeinderates, den Marktplatz in Dr. Michael Monet-Platz umzubenennen, wird die Anerkennung und Wertschätzung gegenüber dem dreieinhalb Jahrzehnte in Holzappel praktizierenden Michael Monet ausgedrückt. Ich habe Michael Monet nicht nur als meinen Hausarzt kennenlernen, sondern auch als Mitglied des Verbandsgemeinderates und als Europäer erleben dürfen. Herzlichen Glückwunsch und alles erdenklich Gute, lieber Michael. Nach einer guten Stunde geht es zurück nach Diez, denn auf meinem Schreibtisch warten noch zahlreiche Unterschriftenmappen auf mich und für den heutigen Abendtermin will ich mir die Unterlagen noch einmal anschauen. Eine knappe Stunde später geht es in Heistenbach mit einer Besprechung und der finalen Abstimmung der Planung für das neue Feuerwehrhaus weiter. Wehrleiter, Wehrführer, Ortsbürgermeister und Beigeordneter sowie die Kollegen der beteiligten Fachbereiche und die Kollegin Schäfer sind dabei und ich bin zuversichtlich, dass wir die skizzierten nächsten Meilensteine im Prozess wie geplant erreichen werden.

Mittwoch, 11. März 2020
Mittwoch. Auch heute folgt vom frühen Morgen bis in die Mittagszeit hinein ein Termin auf den nächsten und dazwischen bleibt kaum einmal Zeit zum Durchschnaufen. Neben den Jours fixes mit der Leitung des Fachbereiches Planen, Bauen und Wirtschaftsförderung, dem Team des Regionalmanagements der Lokalen Aktionsgemeinschaft Lahn-Taunus und der Wirtschaftsförderin steht eine ebenso lange wie intensive fachliche Besprechung zum in der Neuaufstellung befindlichen Flächennutzungsplan für die Verbandsgemeinde auf meiner Agenda. Zudem stimmen wir den Fahrplan für die nächsten Schritte, die Einbindung der Verbandsgemeindegremien und der Ortsgemeinden sowie die erforderliche Beantragung der Landesplanerischen Stellungnahme ab. Und ich denke, dass wir gute Lösungen im Sinne von Transparenz und Nachvollziehbarkeit gefunden haben. Im Anschluss steht bis in die frühen Abendstunden Projektarbeit, bevor ich gegen 19 Uhr nach Scheidt fahre, wo hinsichtlich des Lückenschluss für den Radfernweg Lahn im Dorfgemeinschaftshaus eine nichtöffentliche Information für alle Menschen stattfindet, deren Grundstücke sich im Trassenbereich befinden. Nach einer Information zum aktuellen Stand der Planung wird auch und besonders das weitere Vorgehen beim Grunderwerb beziehungsweise der vorübergehenden Inanspruchnahme von Flächen dargestellt. Die anschließende Diskussion ist sehr konstruktiv und lässt hoffen, dass trotz der Anforderungen, Auflagen und Bedingungen im Planfeststellungsbeschluss ein Weg für die Realisierung des Lückenschlusses gefunden werden kann.

Donnerstag, 12. März 2020
Wir leben in sehr herausfordernden Zeiten und so steht auch heute wieder der Austausch zum Coronavirus, das sich sehr dynamisch ausbreitet, auf der Agenda von mir und der Kollegin Claudia Schäfer. Informationen an die Ortsbürgermeister und die Stadtbürgermeisterin, Überlegungen, welche Maßnahmen wir als Verbandsgemeinde treffen können, um die Verbreitung des Virus durch frühzeitiges und konsequentes Unterbrechen mögliche Infektionsketten einzudämmen, das Clustern der dringlichsten Aufgaben und Leistungen unserer Verwaltung, die auch und besonders zu erbringen sind, um das tägliche Leben der Menschen in unserer Region aufrecht erhalten zu können. #NachbarschaftsChallenge
Natürlich beschäftigen mich heute auch andere dienstliche Themen und Fragestellungen, doch diese müssen heute gegenüber der tagesaktuellen und sich ständig weiterentwickelnden Lage zurückstehen. Am Abend tagt der Verbandsgemeinderat, den ich zu Beginn der Sitzung zunächst über die aktuelle Lage informiere, bevor wir die Beantragung von Fördermitteln für das Erstellen eines Klimaschutzkonzeptes und das Klimaschutzmanagement, das fortgeschriebene Einzelhandelskonzept für die Verbandsgemeinde sowie die Auftragsvergaben für die Beschaffung einer neuen Geschwindigkeitsmessanlage und die Erstellung eines Masterplanes im Kontext der Breitbandversorgung beraten und alle Themen einstimmig beschließen. Im Anschluss an die Sitzung bleiben die Kolleginnen und Kollegen des Rates, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Verwaltung sowie Gäste bei einem kleinen Imbiss und guten Gesprächen beieinander.

Freitag, 13. März 2020
Vom frühen Morgen bis in den späten Abend hinein steht das Corona-Virus im Mittelpunkt der Überlegungen und des Handels. Gespräche der Verwaltungsspitze mit den Fachbereichsleiter, Besprechungen mit Personalrat und dem Team der DV-Administration, Abstimmung mit Bürgermeister-Kollegen und Schulleiterinnen, Informationsaustausch mit der Schulsachbearbeiterin, Information aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Information unserer Ortsbürgermeisterinnen und Ortsbürgermeister, der Stadtbürgermeisterin sowie der Beigeordneten und Fraktionsvorsitzenden der Verbandsgemeinde, Vorbereiten einer Information für Eltern und Sorgeberechtigte auf unserer Homepage und Telefonate, Telefonate, Telefonate…

Samstag, 14. März 2020
Samstag. Alle für das Wochenende vorgesehenen Termine wurden abgesagt. Und die Absagen haben einen Namen: Coronavirus (SARS-CoV-2). Bereits um halb acht bin ich in der Verwaltung und bereite neue Informationen für unsere Homepage vor, informiere erneut die Schulleiterinnen über aktuelle Entwicklungen, leite mit Blick auf die Kindertagesstätten Informationen an unsere ehrenamtlichen Bürgermeisterinnen und Bürgermeister weiter, stelle Überlegungen an, wie wir pragmatische und unbürokratische Möglichkeiten für unsere eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schaffen, die infolge der Schul- und Kindertagesstättenschließungen ihre Kinder zuhause betreuen müssen und führe wie bereits gestern bis in den späten Abend hinein Telefonate mit Institutionen, Unternehmen, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, Eltern von Schulkindern, Eltern von Kita-Kindern… . Müde lege ich mich kurz nach 23 Uhr in Bett und kann doch nicht einschlafen: Bewegte Zeiten.

Sonntag, 15. März 2020
Sonntag. Ich habe kaum geschlafen und bereits gegen sieben Uhr klingelt das erste Mal mein Telefon. Während ich die aktuellen Informationen aufrufe und studiere führe ich weitere Telefongespräche, um mich anschließend intensiv mit der Kollegin Claudia Schäfer über die Lage auszutauschen und Entscheidungen für unsere Verwaltung vorzubereiten. Basis dieser Entscheidungen wird sein müssen, dass es zurzeit wichtiger denn je ist, dass alle alles tun, um auf sich selbst und andere zu achten. Das erfordert auch radikale Einschnitte in unser berufliches und privates Leben. Aber nur so werden wir das Virus eindämmen und vor allem ältere Menschen und Menschen mit Vorerkrankungen schützen zu können, was wiederum unser Gesundheitssystem entlasten wird. Es ist derzeit schon alles sehr gespenstisch, doch ich glaube daran, dass wir die Krise mit dem notwendigen Zusammenhalt und einem Wir-Gefühl meistern werden.

 
 

Aktuelle Artikel

 

Wer ist Online

Jetzt sind 1 User online