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17. Februar bis 23. Februar 2020

Montag, 17. Februar 2020
Montag. Ich habe kaum geschlafen und wache mit Kopfschmerzen, Halskratzen und Schnupfen – ein nicht eben verheißungsvoller Start in die neue Woche. Aber es hilft nichts. Bevor ich gegen halb acht zur Sitzung des Kreisausschusses nach Bad Ems aufbreche, erledige ich daheim in meinem Arbeitszimmer bei einer Tasse Tee administrative Aufgaben, rufe meine Nachrichten ab, beantworte eine Vielzahl von E-Mails und schaue mir noch einmal die Sitzungsunterlagen an. Nach einer Vorbesprechung in der Kreistagsfraktion findet im großen Sitzungssaal die Sitzung des Kreisausschusses statt. Wir beraten nahezu dreieinhalb Stunden über den Schienenverkehr im Rhein-Lahn-Kreis, die Einführung eines Ratsinformationssystems, Kreisimmobilien und eine breite Palette weiterer Themen. Nach dem Ende der Sitzung setze ich mich mit den Bürgermeisterkollegen Uwe Bruchhäuser, Harald Gemmer und Jens Güllering sowie der Regionalmanagerin der LEADER-Region Lahn-Taunus zusammen und wir erörtern die Überlegungen zu einer erneuten LEADER-Bewerbung und zur Gebietskulisse. Im Anschluss stellen die Regionalmanagerin und ich mit dem Wissen um die Ausführungen in der Sitzung des landesweiten Lenkungsausschusses die derzeitige Situation dar und unterbreiten den Kollegen einen Vorschlag für die Strategie der kommenden Monate. In der Runde der Bürgermeister spreche ich zudem meine Überlegungen zum Vorgehen im Kontext des Online-Zugangsgesetzes und zur Vereinfachung des Vergabeverfahrens mit einer gleichzeitigen Verbesserung der Einflussmöglichkeiten der kommunalpolitischen Gremien an. Vor dem Hintergrund, dass die Auftragsvergabe keine politische Entscheidung sondern eine Rechtsanwendung ist, und deshalb kommunalpolitische Entscheidungen vor der Einleitung des Vergabeverfahrens von den Gremien getroffen werden sollten, ließe sich auch eine intensivere Zusammenarbeit der Zentralen Vergabestellen der Verwaltungen verwirklichen. Last not least besprechen wir auch die Digitalisierung und den Breitbandausbau. Ich freue mich sehr, dass wir uns einvernehmlich verständigen, uns die Zeit zu nehmen und eine Klausur zu den Themen durchzuführen. Erst am Nachmittag bin ich wieder zurück in Diez. Hier habe ich überwiegend administrative Aufgaben zu erledigen, bis ich am späten Nachmittag an der Sitzung des Ältestenrates der Stadt Diez teilnehme, um intensiv ein Projekt in der Stadt zu erörtern und Meilensteine festzulegen.

Dienstag, 18. Februar 2020
Dienstag. Heute zeigt sich, dass ich gestern unvernünftig gewesen bin und bis in den Abend hinein mit hohem Fieber gearbeitet habe. Ich fühle mich platt und habe noch immer Temperatur, sodass ich mich entscheide, am Vormittag von zu Hause zu arbeiten. Und am Abend habe ich als Versammlungsleiter eine Mitgliederversammlung zu leiten.

Mittwoch, 19. Februar 2020
Mittwoch. Bevor es um 8 Uhr mit den ersten Gesprächsterminen losgeht, befasse ich mich zunächst mit den gestern unerledigt gebliebenen Tagesakten. Die Nachbereitung des Gespräches mit den Bürgermeisterkollegen, die Flächennutzungsplanung, das Einzelhandelskonzept, die Wahl des Landtages im kommenden Jahr, ein Schreiben des Rechnungshofes Rheinland-Pfalz, die Schulsozialarbeit, die Konzeption für eine Fortbildung aller Betreuungskräfte in unseren Grundschulen sind Themen der bis weit in den Nachmittag hinein dauernden Team-Meetings, Jours fixes und Abstimmungsgespräche. Es folgen Telefonate und Rücksprachen, bevor ich mich auf den Weg mach Cramberg mache, um einem 60 Jahre miteinander verheirateten Ehepaar die Glückwünsche der Verbandsgemeinde, des Rein-Lahn-Kreises und der Ministerpräsidentin Malu Dreyer zur Diamantenen Hochzeit zu überbringen. Nach einer Stunde fahre ich zurück in die Verwaltung und nehme noch eine Reihe strategischer Aufgaben wahr. Seit dem frühen Abend steht zudem fest, dass die 1. GKG und Karnevalisten benachbarter Vereine am Rosenmontag die Verbandsgemeindeverwaltung stürmen will. So einfach werden wir uns aber nicht geschlagen geben und deshalb erbittert Widerstand leisten.Nach einem intensiven Tag mit einem großen Arbeitspensum freue ich mich auf meinen (närrischen) Abendtermin: Gemeinsam mit meiner Frau besuche ich auch in diesem Jahr die weit über die Grenzen der Esterau bekannte Trockensitzung der Dörnberger Möhnen. Die Möhnen bringen wieder einmal ein kurzweiliges und tolles Programm auf die Bühne und verwandeln das proppenvolle Dorfgemeinschaftshaus in eine stimmungsgeladene Narrhalla. Helau!

Donnerstag, 20. Februar 2020
Auf dem Weg vom Möhnenball nach Hause hören wir von den tödlichen Schüssen in Hanau. Trauer und Entsetzen sind groß. Die Gedanken sind heute Morgen bei den Opfern des schrecklichen Verbrechens und den betroffenen Familien, die um ihre Toten trauern.
Da sage noch eine oder einer, wir in der Verwaltung würden keinen Spaß verstehen. Zu Beginn der Straßenfastnacht haben „närrische Weiber“ gut gelaunt und mit bunten Kostümen heute das Regiment übernommen. Und natürlich gibt es beim Bürgermeister neben Kaffee und Kreppel auch einen Sekt zum Anstoßen. Helau! Natürlich gibt es auch heute zu erledigende Aufgaben – heute ausschließlich am Schreibtisch und nicht in Gesprächsterminen.
Und am Abend bin ich in Frankfurt: Europa-League. Im Hinspiel der k.o.-Runde gegen den FC Salzburg setzen die Frankfurter zwei Ausrufezeichen – eines auf dem Platz und eines neben dem Platz. 4:1 gewinnt die SGE ein gutes und engagiertes Spiel. Gänsehaut aber bereits vor dem Spiel. Nach den Morden in Hanau setzt die Eintracht-Familie ein deutliches Zeichen gegen Rassismus. Die Mannschaft spielt mit Trauerflor, es gibt Trauerbekundungen im Fanblock und eine Schweigeminute vor dem Anpfiff. Während der Schweigeminute kommt es zu störenden Zwischenrufen, denen zunächst mit einem gellendes Pfeifkonzert begegnet wird, bevor das komplette Stadion sich erhebt und "Nazis raus!" skandiert. #respect

Freitag, 21. Februar 2020
Freitag. Heute stehen auch und besonders die für einen Freitag typischen Aufgaben eines Bürgermeisters und Verwaltungschefs an. Daneben stehen Projektgespräche mit Mitarbeitern des Hochbaumanagements und der Liegenschaften sowie das Erörtern unserer Organisation- und Personalstruktur auf meiner Agenda. Am späten Vormittag mache ich mich auf den Weg nach Elz und reihe mich in die große Schar der Narrinnen und Narren ein, die der Einladung von Prinzessin Ingrid vom Lahngau zu Limburg gefolgt sind und sich bei einem karnevalistischen Frühstück zur Ehre von Prinz Frank I. auf die tollen Tage einstimmen. Zurück in Diez beschäftige ich mich in der nahezu verwaisten Verwaltung mit mit strategischen Überlegungen und meiner Büttenrede, die ich am Montag beim städtischen Empfang für Prinz Frank I. in Schloss Oranienstein halten soll. Ich schaffe es nicht, alles das, was ich mir für heute vorgenommen habe, auch tatsächlich zu erledigen, bevor ich mich am Nachmittag für zwei Stunden mit Freunden, die ich seit langer Zeit nicht mehr gesehen habe, zu einem Kaffee treffe. Und so muss ich mich frühen Abend noch einmal für gut zwei Stunden an den Schreibtisch setzen.

Samstag. 22. Februar 2020
Bei einer Tasse Kaffee rufe ich am frühen Morgen die über Nacht eingegangenen Nachrichten ab, beantworte eine Vielzahl an E-Mails und nehme mir Zeit für die gestern nicht erledigten Tagesakten. Danach bin ich für gut zwei Stunden mit unseren Hunden unterwegs, um anschließend einen ehrenamtlichen Termin wahrzunehmen. Dann muss ich mich sputen, um rechtzeitig zur großen 20er Jahre Narrenparty in Aull zu sein. Meine Frau und ich sind sehr beeindruckt: Ein volles Haus, ausgelassene Stimmung und ein tolles Programm, das die Auller Lahnpiraten auf die Bühne bringen. Babylon Berlin im Dorfgemeinschaftshaus. Und es wird eine richtig lange Nacht.

Sonntag, 23. Februar 2020
Fastnachtsonntag. Heute Nachmittag steht der große Dreierbunds-Umzug in der Grafenstadt Diez an. Trotz des regnerischen Wetters und teilweise heftiger Sturmböen säumen Tausende Närrinnen und Narren die Straßen und feiern den bunten Lindwurm aus Motivwagen, Fußgruppen und Musikkapellen. Gemeinsam mit Kollegen aus der Region schauen meine Frau und ich den Fastnachtsumzug von der Tribüne vor dem Diezer Rathaus an. Mit dem Dreierbunds-Umzug erreicht die „fünfte Jahreszeit“ in unserer Region sicherlich einen ihrer Höhepunkte. Für mich und meine Verwaltung wird schon morgen ein nächster Höhepunkt folgen: Durch die närrischen Truppen der 1. GKG und einer noch ungewissen Zahl weiterer Kollaborateure aus Diezer Vereinen und dem bürgerlichen Gesinde soll am Rosenmontag die Verbandsgemeindeverwaltung erstürmt werden. Für meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gilt dann erhöhte Wachsamkeit und uneingeschränkte Einsatzbereitschaft. Heute Abend heißt es für meine Frau und mich aber erst einmal feiern.

 
 

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